Bis 2030 soll in Freiham ein neues Stadtquartier mit 25.000 Bewohnern entstehen. Auf Grundlage der Bebauungsplanfestsetzung und den Vorgaben des Rahmenplans für Freiham Nord soll ein geeignetes architektonisches und freiraumplanerisches Konzept umgesetzt werden.

Städtebau und Freiräume: Um trotz der offenen Bauweise ein klar ablesbares Blockinneres zu generieren, wird eine starke Differenzierung der Gebäude zur Hof- und Straßenseite vorgeschlagen. Durch die Besetzung der Baufluchten mit den Breitseiten der Gebäude entstehen klare Kanten zu den öffentlichen Stadt- und Grünräumen. Zum Hof hingegen verzahnen sich die Baukörper durch ihre Staffelung räumlich mit ihrer Umgebung. So entstehen differenzierte Zwischenräume und Wohnungen mit optimaler Ausrichtung. Das Hochparterre schafft straßenseitig Privatsphäre für das Erdgeschoss. Mit der Anhebung des Hofniveaus fließt der Freiraum im Blockinneren schwellenarm bis an die Erdgeschosswohnungen und ihre privaten Freiräume heran. Als Zentrum des Quartiers zieht sich ein öffentlich zugänglicher botanischer Wald von Nord-Ost nach Süd-West. In ihm befinden sich alle öffentlichen Nutzungen wie Kinder- und Kleinkinderspiel, Teile der Kita Freifläche und der Quartiersweg. Die Auswahl der Gehölze staffelt sich nach einer botanischen Systematik: Auftakt mit Kleinbäumen und Sträuchern im Bereich der Tiefgaragenüberdeckung, Verdichtung mit mittelgroßen Gehölzen im Blockinneren, identitätsprägende Großbäume am südlichen Eingang.

Programm: Geförderte und freifinanzierte Wohnungen sind in verschiedenen Baukörpern ausgewiesen. Für alle Wohnbauarten entsteht dabei ein ausgeglichener Wohnungsmix. Durch die Faltung der Fassaden gelingt es sämtliche Wohnungen optimal zu orientieren. Die eingeschobenen Loggien schaffen attraktive Innenecken und gliedern die Wohn- und Essbereiche. Der Zugang zu den privaten Freibereichen ist jeweils den Küchen zugeschaltet, so dass sich in vielen Fällen sehr einfach auch Individualräume aus den Wohnzimmern generieren lassen. Installationsstränge von Bad und Küche sind konsequent gebündelt. Die Kindertagesstätte erreicht man über den Eingang im Osten. Die doppelgeschossige Eingangshalle verbindet die beiden besonderen Geschosse. Während sich die Räume für Verwaltung, die Küche und alle Nebenräume in Richtung Straße nach Norden und Osten orientieren, sind alle Gruppen- und Krippenräume entlang der Westfassade dem Innenhof und den Gartenflächen zugewandt. Spielflure im Innern und entlang der Fassade verbinden Gruppen untereinander. Die beiden Spielnischen im Süden und Norden des Obergeschosses lassen zusätzliche Ein- und Ausblicke zu und geben der Kindertagesstätte zum Park-und Stadtraum hin ihr eigenes Gesicht.

Materialisierung: Die Gebäude bedienen sich einfacher gestalterischer Mittel. Wenige unterschiedliche Fensterformate und subtile Versprünge der Fensterachsen versetzen die schlichten, verputzten Lochfassaden in Spannung und staffeln diese vertikal in Sockel-, Mittel -und Attikazone. Die Rinnenkästen der außenliegenden Entwässerung fungieren als skulpturales Gestaltungselement. Der Idee eines klaren Innen und Außen folgend, sind auch die Fassaden entsprechend differenziert. Entgegen der definierten Kanten des Blockperimeters, erscheinen die ondulierenden Hoffassaden mit den vorgestellten Balkonen in Stahlbauweise deutlich filigraner. Einfache Vorhänge als Sonnenschutz unterstreichen diese Feingliedrigkeit. Markante Vordächer markieren die nach innen versetzten Zugänge. Die Kindertagesstätte wird durch große Öffnungen bis ins erste Obergeschoss deutlich ablesbar. Einen besonderen Ausdruck schafft das dreigeschossige „Gartenhaus“ im Hof, welches dem Bauherren die Möglichkeit bietet ein ökologisch nachhaltiges Pilotprojekt zu konzipieren.

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